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Islamische Gemeinde Norderstedt e.V.

Darul Erkam – Quickbornerstr. 126 – 22844 Norderstedt

Der Islam

Der Islam ist eine monotheistische Weltreligion, welche in der abrahamitischen Abfolge nach dem Judentum und dem Christentum die letzte Offenbarung darstellt. Entsprechend sind alle Propheten von Adam über Abraham, Moses, Jesus und dem letzten Gesandten Muhammad Propheten des Islams. Deshalb lehnen die Muslime die Bezeichnung Mohammedaner ab.

 

Wie deutlich diese Aussage auch sein mag, so stecken in ihr mehrere Fragen, die es zu beantworten gilt. Diese Aussage beschreibt auch zugleich die Vorgehensweise, d.h. die Methode, nach der eine Einführung in den Islam geschehen sollte. Diese Einführung beginnt nicht mit Muhammad, sondern mit ‚Islam‘. Hier mit Muhammad zu beginnen, würde das, was wir Muslime mit Islam meinen, zu sehr einschränken.

 

Erst sollte geklärt werden, was ‚Islam‘ ist. ‚Der Islam ist eine Offenbarungsreligion‘, sagt wenig über seinen Inhalt aus. Was wiederum ist ‚Religion‘ im islamischen Sinne? Erst nach Klärung dieser beiden zentralen Fragen kann man sich dem wichtigsten Teil überhaupt zuwenden, nämlich ‚Allah‘. Denn ohne Gott wäre der Islam als Offenbarungsreligion nicht denkbar. Unmittelbar damit hängt der Tauhid-Gedanke zusammen. Tauhid, ‚die Einheit Gottes‘, d.h. der Monotheismus ist das zentrale Thema im Islam. Gott ist die Ursache, Gott ist das Ziel! Denn fragt man einen monotheistischen Gläubigen, woher alles kommt, dann wird er/sie unweigerlich alles auf Gott zurückführen. Und fragt man andersherum, wohin alles geht, wird er/sie wieder zum gleichen Ergebnis gelangen.

 

Danach sollte ‚die Offenbarung1‚, d.h. der Koran erläutert werden, um dann erst auf den Propheten Muhammad und die anderen Propheten zu sprechen zu kommen, die im Laufe der Zeit Offenbarungen von Gott erhalten haben.

[1] ‚Offenbarung‘ ist nicht nur als ‚Schrift‘ zu verstehen, wie z.B. die niedergeschriebene Bibel oder der Koran, sondern als alles, was auf die Existenz Gottes hinweist. Der Mensch, das Universum, einfach alles, worin wir die Existenz unseres Schöpfers und Erhalters erkennen, ist eine Offenbarung.

 

Einführung in den Islam

Diese kurze Einführung soll dem Nichtmuslim einen besseren Einblick, sowohl in den Geist der islamischen Lehre als auch in das Leben der Muslime hier in Deutschland geben.

 

Es sollte zusätzlich durch die Lektüre des Korans vertieft und durch den Dialog mit Muslimen, z.B. in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz, vor allem aber auch in der Schule und durch einen Besuch einer Moschee ergänzt werden. Denn Wissen verleiht uns ein Gefühl der Sicherheit, um auch mit fremden Phänomenen umgehen zu können.

 

Es ist ein schwieriges Unterfangen, eine Weltreligion, deren Entstehung bis an den Anfang der Schöpfung zurückgeht, hier zusammenzufassen. Und wenn alle Ozeane Tinte wären und alle Bäume Schreibrohre, könnten sie nicht die Geschichte der Schöpfung Gottes niederschreiben. Gott selbst teilte uns Menschen, die nur einen Teil der Schöpfung ausmachen, im Koran nur soviel mit, dass es reicht, Ihn zu erkennen und um Ihm zu dienen.

 

Die beste Empfehlung an alle Interessierten wäre eigentlich, den Koran, d.h. die Offenbarung Gottes zu lesen und sich ein eigenes Bild zu verschaffen, statt nur aus der Feder und der Perspektive anderer zu lernen, was Islam ist. Schließlich sehen wir die Welt, in der wir leben, auch mit unseren eigenen Augen. Oder wie soll ein Mensch den Geschmack einer Frucht kennen, ohne sie selbst probiert zu haben.

‚Die Menschen sind Feinde dessen, was sie nicht kennen.‘ (Der Schwiegersohn des Propheten Muhammad und der spätere vierte Kalif Ali ibn Abu Talib)

Die Offenbarungseinheiten, die in einem Zeitraum von 23 Jahren dem Propheten Muhammad vom Erzengel Gabriel in Mekka und Medina offenbart wurden und die wir seit der Kalifatszeit des dritten Kalifen Uthman bin Affan (türk. Osman, 644-656) als Buch vorliegen haben, enthalten Verse, die im arabischen ‚ayat‘ genannt werden. ‚aya‘ bedeutet ‚das klare Zeichen‘. Dabei gilt die gesamte Schöpfung, also auch der Mensch, als ein Zeichen Gottes.

 

Wie einst der Prophet Abraham durch Nachdenken die Existenz Gottes erkannt hat, hat jeder Mensch die Möglichkeit, hinter diesen Zeichen seinen Schöpfer und Erhalter zu erkennen. Die Welt in der wir leben, ist auch ein Koran, in der selbst ein Analphabet lesen, lernen und die Existenz Gottes erkennen kann.

 

Das koranische Schöpfungsziel lautet: ‚Ich habe die Menschen und die Cinn erschaffen, nur damit sie Mir dienen‘ [Az-Zariyat 56]. Der Prophetengefährte Ibn Abbas deutete diesen Vers mit: ‚…nur damit sie Mich erkennen‘. Dem einen Gott allein zu dienen und Ihm keine anderen Götter beizugesellen, ist die zentrale Botschaft des Korans. Im Zentrum der koranischen Botschaft steht also die Gotteserkenntnis, und dies ist die höchstmögliche Stufe der menschlichen Vollkommenheit.

 

In Deutschland leben derzeit mehr als 3 Mio. Muslime aus insgesamt 42 verschiedenen Nationen, darunter über 100.000 Muslime deutscher Abstammung. Von ihnen geht keine Gefahr für die Mehrheitsgesellschaft aus, im Gegenteil; sie befinden sich in der Minderheit und laufen Gefahr, assimiliert zu werden. Da sie bereits seit 30-40 Jahren hier leben, werden sie sogar ihren Herkunftsländern entfremdet.

 

‚O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt…‘ [Al-Hujurat 13]

 

Für eine bessere und friedliche Koexistenz mit der Mehrheitsgesellschaft sind auf beiden Seiten seriöse Integrationsbestrebungen von Nöten. Der beste Weg zur Akzeptanz auch fremder Traditionen in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, ist die gegenseitige Toleranz. Alle Ziele setzen jedoch ‚Wissen‘ voraus. Denn das gegenseitige Kennenlernen verleiht ein Gefühl der Sicherheit, wogegen Unwissen, der beste Nährboden für Ängste, Vorurteile und Hass ist.

 

Das beste Mittel ist der Dialog, und zwar ein Dialog der zwischen den Menschen stattfindet; am Arbeitsplatz, im Sportverein, aber vor allem in der Schule und in den Gebetsstätten der Religionen.

 

Eine ‚Mission‘ ist dem Islam fremd. Vielmehr heißt es im Koran: ‚Es gibt keinen Zwang im Glauben!‘ [Al-Baqara 256] und der Koran ruft uns dazu auf: ‚Und streitet mit den Leuten der Schrift nie anders als auf eine bessere Art – mit Ausnahme derer von ihnen, die Frevler sind! Und sagt: ‚Wir glauben an das was zu uns, und was zu euch herabgesandt worden ist. Unser und euer Gott ist einer. Ihm sind wir ergeben.‘ [Al-Ankabut 46]

 

Gemeinsamkeiten zu suchen, die uns das Leben miteinander erleichtern und nicht nur auf die Unterschiede zeigen – wobei es auch diese geben muss – darauf kommt es an. Im Koran werden diese sogar als ein Zeichen Gottes positiv gewertet: ‚Und unter seinen Zeichen ist die Schöpfung der Himmel und der Erde und die Verschiedenheit eurer Sprachen und Farben. Hierin sind wahrlich Zeichen für die Wissenden‘ [Ar-Rum 23] Die Verschiedenheit der Sprachen und Kulturen, als auch die der Religionen, die Gott den Menschen offenbart hat, bieten Chancen der Ergänzung, der Kooperation und Solidarität: ‚Ihr Menschen! Wir haben euch von Mann und Weib erschaffen, und wir haben euch zu Völkern und zu Stämmen gemacht, damit ihr euch untereinander kennt. Als der Angesehenste ist bei Gott derjenige von euch, der am gottesfürchtigsten ist…‘ [Al-Hujurat 13]. Wir leben in der einen Welt als eine Menschheit, deren Menschlichkeit wir zu verwirklichen haben. Als Weg haben wir für uns den Islam gewählt.

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